Interview mit Rafael Eigner

 

Frage von  Melanie Werner:

Wie und wann bist du auf die Ideen für das Buch gekommen? Wer oder was inspiriert dich zum Schreiben? Hast du einen Lieblingsautor / Lieblingsbücher?

 

Rafael:

Der pralle Medizineralltag bringt so viele schöne Geschichten hervor, dass man häufig denkt: Schreib das auf, sonst vergisst du es wieder! Durch den Beruf; aber auch durch eine wunderbare Begegnung im Privatleben, kam die Idee zum Roman. Der schnöde Alltag ist auch sehr inspirierend - da bringen Beobachtungen von Menschen in Normalsituationen viele Ideen (à la Loriot). Nicht zuletzt wäre da noch die Musik. Die spielt sowohl in Bennys als auch meinem Leben eine große Rolle. Lieblingsautoren gibt es viele... je nach Genre. Hier ein kleiner Auszug: Frisch und Hesse für die männlich-philosophische Seele Timmerberg und Kracht für den Reisefan Moers und Pratchett für den kleinen Jungen in mir Winslow und Harris für gute Action und Krimis Hemingway für den Hedonisten

 

Frage von Nicky Ma:

Wo siehst du dich in 5 Jahren?

 

 Rafael:

In einer schönen gemütlichen Praxis, mit nettem Partner und lustiger Belegschaft. Spaß bei der Arbeit ist für mich mit das Wichtigste. Auf jeden Fall: mehr Zeit am Meer (segeln, tauchen, surfen, angeln, chillen….) und mehr Zeit zum Schreiben. Auf keinen Fall mehr Nacht- und Wochenenddienste - außer ab und an zum Notarzt fahren.

 

Frage von Mandy Neumann:

Schreibender Arzt oder Autor mit medizinischen Kenntnissen - was denkst du; wo du dich eher siehst?

 

Rafael:

Ich hatte als Kind einen Arztkoffer – das hat gereicht, um meinen Roman zu schreiben! Nein, Scherz beiseite: Ganz eindeutig schreibender Arzt. Die Lust auf´s schreiben eines Romans schlummerte schon länger, aber davon abgesehen bin ich Vollblutmediziner. Nur „medizinische Kenntnisse“ wären nach 6 Jahren Studium und 10 Jahren Arztdasein auch etwas wenig. nbsp;

 

Frage von Aneta : 
Wenn du mal Freizeit hast, wie verbringst du sie am liebsten?

 

Rafael:
Wenn es geht in der Sonne. Am besten mit Blick auf´s Wasser, am Wasser oder unter Wasser. Auf mein Leben gemünzt also viel Zeit in Cafés, im Garten, beim Segeln, Tauchen, Surfen und Reisen. Ich arbeite noch daran, mehr Freizeit zu haben, zumindest gönne ich Benny in der Fortsetzung von Kammerflimmern und Klabusterbeeren mehr Zeit am Meer.

 

Frage von Simone Graf:
Stell Dir vor, Du wachst eines Morgens als Frau auf. Wie würde Dein Tag ablaufen?

 

Rafael: 
Zuerst mal würde ich den Morgen über intensiv meinen neuen Körper erkunden:-). Dann würde ich bis abends in Cafés, auf Kinderspielplätzen und in Boutiquen Gespräche mit Frauen führen oder belauschen um endlich etwas mehr Licht in das Mysterium Frau zu bringen ( wie Mel Gibson in „Was Frauen wollen“ ). Abends dann Treffen mit Freundinnnen, aufhübschen für die Nacht und erste Gehversuche auf High Heels.

Mit den High Heels würde ich höchstwahrscheinlich bei Benny in der Notaufnahme landen. Das wäre DIE GELEGENHEIT, um zu testen, wie sich Sex für die andere Seite der Menschheit anfühlt. Ich hoffe, ich habe nicht ausgerechnet an diesem Tag Migräne oder menstruiere. 😉

 

Frage von Miriam Herpel:
Was ist der größte Unterschied zwischen Dir und Benny Brandstätter und worum beneidest Du den Protagonisten Deines Buches?

 

Rafael:
Ich hatte deutlich mehr Glück mit meiner Familie. Beneidet wird er von mir vor allem wegen Ricky und dass er mit ihr seine Traumfrau gefunden hat.

 

Fragen von Mori Sittig:
1. Wenn du am Schreiben bist, brauchst du dann eher
ruhe oder doch mit Musik?


2. Was würdest du auf eine einsame Insel mitnehmen?


3. Was magst du überhaupt nicht?

 

Rafael:
Zu 1.: Kommt auf die Stimmung an. Manchmal geht es nur ohne jegliche Einflüsse von der Umwelt, abgeschottet im stillen Kämmerlein. Manchmal bringt aber auch gerade Musik die richtige Atmosphäre und Inspiration. Außerdem schreibt ein Autor auch dann, wenn er nicht am Computer sitzt – die Geschichten entwickeln sich im Kopf unabhängig von Zeit und Raum.

 

Zu 2.: Mundharmonika, Gitarre, Kaffeemaschine, Schnorchelausrüstung und ein paar Weinreben. Damit kann man schon viel anfangen!

 

Zu 3.: Papierkram, Verwaltung und Ämtergänge! Das sind in meinen Augen alles Dinge, die mir unnötig und unwiederbringlich Lebenszeit stehlen und mich vom kreativen Schreiben abhalten.

Menschlich stören mit vor allem Schaumschläger und Windbeutel - .leider in den Kliniken häufig anzutreffende Lebensformen 😉.

 

 

Frage von Sunay Topdemir-Biermann:
Bist du in festen Händen und sehen wir irgendwann dein Gesicht?

 

Rafael:
Ich bin nicht in festen Händen und ehe graue Haare und Falten überhand nehmen, und solange mein Gesicht noch einigermaßen präsentabel ist, bekommt ihr es sicher noch zu sehen! 😉

 

Anmerkung von Rafael:
Vielen Dank an alle, die sich für meine Antworten interessiert und ein Like hinterlassen haben, obwohl es nichts zu gewinnen gab! 😉
Ich wünsche allen ein schönes Osterfest!
Euer Rafael

 

 

Lieber Rafael, vielen herzlichen Dank für deine Zeit. Es hat mir sehr viel Spass gemacht

Dankeschön

Annette


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