Interview mit Julia Adrian

 

 

 

Fragen von San Dra:

•Hast du ein Lieblings-Märchen, wenn ja welches?

 

Julia:

Ich liebe fast alle Märchen, wobei mir die Meerjungfrau wegen des fehlenden Happy Ends besonders prägend in Erinnerung geblieben ist. Genauso die Geschichte vom Wolf und den Sieben Geißlein, die sich als wiederkehrender Alptraum durch meine gesamte Kindheit zog. Der Wolf klopfte doch tatsächlich als Nikolaus verkleidet an die Tür und meine Mutter hatte nichts Besseres zu tun, als ihm jede Nacht aufs Neue zu öffnen.

 

•Wie kamst du auf die Idee, die Fee zu schreiben?

 

Julia:

Da mein Sohn genauso Märchen-verrückt wie ich ist/war (momentan ist Harry Potter in Mode), lasen wir sie allabendlich vorm Schlafengehen und er begann Fragen zu stellen. Vor allem über die Motive der bösen Figuren. Ich erdachte mir Antworten, die immer länger und ausgefallener wurden und irgendwann schrieb ich ein eigenes Märchen, eines über die Bösen.

 

Fragen von Anja Abendrot:

•Was hat dich für die 13. FEE inspiriert?

 

Julia:

Siehe Antwort oben! „smile“-Emoticon:-)

 

•Können wir noch mehr Bücher in dieser Art von dir erwarten?

 

Julia:

Nach der Fee wird es ruhiger um mich werden, da die Familie erstmal Vorrang bekommen wird. Ganz werde ich nicht aufhören, sondern entspannt und dann und wann weiterschreiben. Aber ja, es bleibt märchenhaft, denn einige Spin-Offs zur Feenreihe sind schon in Arbeit. Unter anderem über den verfluchten Prinzen oder das letzte Feenkind.

 

Fragen von Anna Shepherd:

•Wolltest du schon immer Bücher schreiben?

 

Julia:

Ja, das wollte ich, nur ans Veröffentlichen habe ich nie gedacht. Das Schreiben selbst ist einfach etwas, dass ich unglaublich gerne mache. Ich liebe es.

 

•Wer ist deine Lieblingsperson aus allen drei Büchern?

 

Julia:

Ich schätze, es ist die Eishexe. Ich finde mich am ehesten in ihr wieder. Zwischen den Zeilen ... •Und wer ist deine Lieblingsperson aus einem Buch, was du mal gelesen hast? Julia: O weh - so richtige Lieblingspersonen habe ich nicht. Ich mag Geschichten, die Figuren gehören einfach dazu. Wenn ich jetzt aber eine benennen muss, dann ist es wohl Jaydee aus den Chroniken der Seelenwächter von Nicole Böhm. Ich liebe diese herrliche Zerrissenheit!

 

Wie entscheidest du, welche Namen die Personen bekommen?

 

Julia:

Namen sind meine größte Schwäche. Wenn eine Figur einen Namen erhält, dann hat er Sinn und Geschichte und Hintergrund. Doch bei den meisten finde ich einfach keinen, und so müssen sie ohne auskommen. Im Grunde finden die Namen eher mich, als ich sie ... Tatsächlich heißen viele meiner Figuren gleich. Lillith - die Fee. Lilly - eine andere Protagonistin, aus einem unveröffentlichten Liebesroman. Nicht sehr kreativ, ich weiß ...

 

•Hast du irgendwelche Tipps fürs Schreiben?

 

Julia:

Feste Zeiten einrichten, Rhythmus finden, ehrgeizig sein und niemals nie dem inneren Schweinehund nachgeben! Wie, es läuft Harry Potter im TV ...? Ähm ... ähm! Nur kurz? Ansonsten einfach nicht den Mut verlieren. Alle 100.000 Wörter macht man einen Schwung in seinen Fähigkeiten - hab ich mal gelesen und kann es bei mir persönlich bestätigen. Aller Anfang ist Grütze. Mit der Zeit wird es besser.

 

Fragen von Linnea Muehl:

•Welcher Protagonist liegt dir besonders am Herzen und warum?

 

Julia:

Siehe Antwort oben! „smile“-Emoticon:-)

 

•Welche Bücher liest du selbst gerne und aus welchem Genre Fantasy, Krimi, Romane?

 

Julia:

Ich bin der klassische Krimi und Thriller Leser, entdecke momentan aber auch die große Welt der Fantasy für mich und die eine oder andere Liebesgeschichte. Grundsätzlich lese ich alles (Erotik und Horror eher weniger). Wenn ich mit einem Buch Einstiegsprobleme habe, wird es aufgeschoben. Ich breche nicht ab, nie - verschiebe nur „wink“-Emoticon;-) Stephen Kings »Needfull Things« schiebe ich seit fast sechs Jahren. Irgendwann. Versprochen!

 

•Könntest du dir vorstellen, mit einem anderen Autor ein Buch zu schreiben?

 

Julia:

Das tue ich sogar mit Jane S. Wonda. Leider mit großen Pausen, weil meine Zeit für die Fee schon viel zu knapp ist. Ich hoffe aber ganz arg, dass wir unser Projekt irgendwann beenden, denn es ist recht witzig und locker-flockig und ich hab selten so viel Spaß beim Schreiben gehabt!

 

•Könntest du dir vorstellen ein Buch aus einem anderen Genre zu schreiben z.B. eine leichte Liebesgeschichte?

 

Julia:

Ich habe sogar eine auf dem Laptop aus meinen Anfangszeiten. Das macht Spaß und ja, ich will mich irgendwann in neuen Bereichen ausprobieren, doch momentan hat die Fee einfach Vorrang.

 

Frage von Andreas März:

•Kommt es bei dir vor, dass du den roten Faden oder ab und zu die Lust am Schreiben verlierst? Wenn ja, was tust du dagegen.

 

Julia:

Ja, beides kommt leider immer Mal wieder vor. Die Lust am Schreiben nicht direkt, sondern die Lust am aktuellen Projekt. In der Zeit schreibe ich dann einfach was anderes, lasse es fließen, nehme an Challenges teil, suchte Serien oder verschlinge haufenweise Bücher. Im März diesen Jahres waren es über 40. Hardcore lesen. Danach kommt die Lust von ganz alleine wieder - okay. Manchmal muss ich mich trotzdem zwingen, aber meist nur kurz. Der Verlust des roten Fadens geht mit der Unlust am Projekt meist einher. Ihn wiederzufinden ist manchmal gar nicht so leicht. Ich plane nicht, sondern lasse die Geschichte einfach auf mich zukommen. Außer einem vagen Endpunkt habe ich oft keine Vorstellungen und reise durch die Geschichte, nehme Abzweigungen und Umwege und hoffe und bete, dass ich die losen Enden zum Schluss ordentlich verknüpft kriege. Momentan habe ich noch verdammt viel Glück, denn es passte alles irgendwie.

 

Fragen von Findy Wagenknecht:

•Was ist dein Lieblingsessen??

 

Julia:

Ich liebe Käsesauce, egal ob zu Nudeln oder Kartoffeln oder Frikadellen. Meinem Mann hängt sie schon zum Hals raus. Die Kinder können sie auch nicht mehr sehen. Deswegen freue ich mich immer, wenn meine Schwester Phine zu Besuch kommt, denn sie mag sie genauso gerne wie ich.

 

•Welche Farben magst du?

Julia:

Blau und Grün. Wobei ich bunt ganz klasse finde. Je mehr Farben, desto fröhlicher. Am liebsten würde ich jede Tür im Haus in einer anderen Farbe streichen. Leider hat mein GG gedroht auszuziehen. Also lasse ich es.

 

Welche Musik hörst du?

 

Julia:

Musikalisch bin ich absolut unbegabt. Ich kann weder Noten lesen, noch treffen. Ich dachte ewig, Pink Floyd sei eine Reggae Band (Schande auf mein Haupt!). Nein, im ernst. Ich mag und höre all das, was im Radio läuft. Mal mag ich ein Lied mehr, mal weniger. Ich vergesse die Titel leider immer, sodass ich nur sehr selten sagen kann, welcher Song oder welche Richtung mir gerade oder generell gut gefällt. Bunt gemischt, würde ich sagen.

 

•Hattest du auch mal ne andere Haarfarbe??

 

Julia:

Jep. Mit 15 hatte ich die Haare ratzefatz kurz und schwarz mit türkisen Strähnen drin. Eine Zeitlang probierte ich einiges aus. Modisch bin ich - by the way - auch ne Niete. Ich lege schlicht zu wenig wert darauf.

 

Fragen von Constanze Spörle:

•Was oder wer hat dich zum schreiben insperiert?

 

Julia:

Ich denke, dass ich die Phantasie und Lust dazu von meiner Mama vererbt bekommen habe. Sie selbst wollte früher immer eine Adaption von Sherlock Holmes schreiben. Ich hätte ihre Variante zu gerne gelesen. Wer weiß, vielleicht holt sie es irgendwann nach.

 

•Wie sind deine Empfindungen dabei?(Beim schreiben)

 

Julia:

Ich bin beim Schreiben eher kühl und distanziert. Frag mich nicht warum. So bin ich einfach. Vielleicht arbeite ich zu nah am Text. Oder bin in einer Art Rausch. Danach bin ich erschöpft und müde. Manchmal völlig leer.

 

•Hörst du beim Schreiben Musik oder brauchst du eher vollkommene Ruhe?

 

Julia:

Kommt drauf an. Musik kann hilfreich sein, gerade beim Runterschreiben. Je nachdem welche Stimmung im Text herrscht, kann eine musikalische Untermalung schon hilfreich sein. Jedoch geht das nur ohne Text. Gesang lenkt mich dermaßen ab, dass ich kaum noch was zu Papier bringe. In der späteren Überarbeitungsphase, wenn es ans Eingemachte geht, muss absolute Ruhe herrschen. Sonst komme ich nicht mehr in den Text rein, zumal ich mir manche Passagen selbst laut vorlese, um den Fluss zu testen.

 

•Oder hast du andere Angewohnheiten, die du beim Schreiben brauchst?

 

Julia:

Ruhe! Mehr braucht es bei mir nicht. Im Sommer noch idealerweise eine Fliegenklatsche neben dem Laptop. Wahnsinn, was für Schwärme sich da zusammenrotten. Die machen mich völlig kirre!

 

Danke für die lieben und kreativen Fragen!

Manch eine davon habe ich so noch nie gestellt bekommen und das soll schon was heißen!

Liebe Grüße, Julia.

 

 

 

Liebe Julia, ich danke dir für dieses offene liebenswürdige Interview. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht.

Herzlichen Dank Annette


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